Aktuelles aus der Coaching Welt

Wie kann ich Coach werden?

„Wie kann ich Coach werden?“ - Chat GPT hat hierauf sicher viele Antworten.
Worauf ich aus meiner Erfahrung als Coach Ausbilderin konkret den Fokus lege, erfahren Sie in unserer neuen Video-Reihe.

Sie lesen lieber Texte als Videos zu schauen? Dann finden Sie die zugehörigen Blogbeiträge immer unter dem jeweiligen Video.

Sie überlegen selbst, sich zum Coach ausbilden zu lassen?

Ausbildungsüberblick

Wie kann ich Coach werden?

Auf einem Spaziergang vor einigen Wochen durch die kleine Ortschaft Nimbin, einem bunten Hippie-Zentrum in New South Wales, sah ich an einer Tür einen Aushang:

"We are looking for a fortune teller – no previous experience necessary!
Join our Team!"

Ich musste spontan lachen. Da hätte ich mich ja gleich bewerben können! Einfach so – ohne Ausbildung. Mit ein bisschen Phantasie und Kreativität wäre mir sicher schon eingefallen, was ich anderen Menschen für ihre Zukunft hätte voraussagen können.
Eine lustige Urlaubsanekdote. Doch was hat das mit „Coach werden“ zu tun?

Während ich selbst seit über 20 Jahren als Coach-Ausbilderin tätig bin, mein Ausbildungskonzept stetig verbessere, Qualitätssicherung betreibe, seit 2004 als Ausbildungsinstitut vom Deutschen Verband für Coaching und Trainer anerkannt bin, ist weiterhin rechts und links von mir ein Einstieg ins Coaching Business auch ohne jede Qualifikation möglich. Der Begriff „Coach“ ist weiterhin nicht geschützt. Jeder darf sich Coach nennen. No previous experience necessary.

Aber was braucht man, um kein selbsternannter "fortune teller" zu werden, sondern ein professioneller Business Coach, der Führungskräfte und Mitarbeiter in Unternehmen wirksam unterstützt?

Vier Kriterien sind entscheidend:

  • die eigene psychische Gesundheit
  • eine professionelle Coaching Ausbildung
  • Feldkompetenz im Business Umfeld
  • eine unabhängige Coach Zertifizierung

Was genau bedeutet psychische Gesundheit?

In diesem Video und Blogabschnitt gebe einen kleinen Überblick darüber was psychische Gesundheit bedeutet und warum dies eine Grundvoraussetzung ist, wenn man Coach werden möchte.

Sie überlegen selbst, sich zum Coach ausbilden zu lassen?

Ausbildungsüberblick

Um andere Menschen professionell coachen zu können, braucht es Coaches, die mit sich selbst im Reinen sind, ihr eigenes Persönlichkeitsmuster mit allen Stärken und Schwächen gut kennen und steuern können. Es kann ja sein, dass ich als Coach in bestimmten Situationen stark emotional und gestresst reagiere. Jeder Mensch hat nun mal seine Schattenseiten. Wichtig ist, dass mir als professioneller Coach bewusst ist, dass ich diese Schattenseiten habe und womit sie zusammenhängen. Und, dass ich Wege gefunden habe, wie ich mich in diesen Situationen gut managen kann. 

Psychische Gesundheit bedeutet zudem, dass professionelle Coaches ihren eigenen (Arbeits-)Alltag mit allen Herausforderungen meistern können und dabei ihre Fähigkeiten ausschöpfen. Ihr eigenes Tun sollte produktiv sein und einen Wertbeitrag liefern. Warum das so wichtig ist: Genau in diesen Themen unterstützen Coaches ihre Kunden!

Nur wenn ich mich selbst im Zustand psychischer Gesundheit befinde, kann ich auch andere wirksam unterstützen. Andernfalls brauche ich eher selbst Unterstützung.

Was beinhaltet eine professionelle Coaching Ausbildung?

In Deutschland kann sich jeder als Coach bezeichnen. Nach wie vor ist der Begriff gesetzlich nicht geschützt. Warum man im professionellen Business Kontext mit einer „Selbsternennung“ zum Coach nicht weit kommt – das erfahren Sie in diesem Video aus unserer Reihe „Wie kann ich Coach werden?“.

Sie überlegen selbst, sich zum Coach ausbilden zu lassen?

Ausbildungsüberblick

Coaching ist deutlich mehr als ein gutes Gespräch! Das muss man lernen.

Eine professionelle Coaching Ausbildung umfasst mindestens 160 Unterrichts- und Praxisstunden und erstreckt sich über einen Zeitraum von 1 bis 2 Jahren. Sie findet berufsbegleitend statt. Die Dauer hat einen großen Einfluss auf die spätere Professionalität der Coaches. Denn neben vielfältigen Gesprächstechniken und psychologischen Hintergrund-Modellen lernen die Teilnehmer vor allem auch eine veränderte innere Haltung. Eine wertschätzende und zugleich inhaltlich neutrale Haltung, die den Coach zu einem unterstützenden Zuhörer und Feedbackgeber macht. Um sich in diese Haltung hinein zu entwickeln, brauchen angehende Coaches vor allem Zeit und Übung. Wer beispielsweise jahrelang als Berater oder stark operative Führungskraft unterwegs war, kann hier in der Regel nicht einfach den „Schalter“ umlegen. Im täglichen Umgang mit anderen Menschen findet Schritt für Schritt eine Veränderung statt. Wenn sich diese Veränderung über einen längeren Zeitraum strecken kann, ist sie umso nachhaltiger.

Eine professionelle Coaching Ausbildung bietet den angehenden Coaches einen ausgewogenen Mix aus Präsenz- und Online-Ausbildung. So können sie Coaching sowohl im „echten“ Raum als auch virtuell trainieren. Sie lernen, welche Gesprächstechniken und Methoden im Coaching für welches Setting in welcher Form geeignet sind. Und sind mit beidem vertraut.
Das didaktische Konzept einer professionellen Coaching Ausbildung enthält vor allem einen hohen Praxisanteil, bei dem sich die angehenden Coaches ausprobieren können und fortwährend Feedback erhalten. Das ist vor allem deshalb entscheidend, weil nach Abschluss der Ausbildung der frisch gebackene Coach mit seinen Kunden alleine ist. Coaching findet im geschützten Raum statt. Und im Sinne der Vertraulichkeit ist hier niemand mehr dabei, der dem Coach Feedback geben und Verbesserungen anregen kann. Blinde Flecken sollten also unbedingt schon im Rahmen der Ausbildung thematisiert werden können. Das geht aber nur, wenn der angehende Coach auch viel unter Anleitung coacht. Sitzt er im Seminar und hört hauptsächlich zu, bleiben seine blinden Flecken unerkannt.

Was versteht man unter Feldkompetenz im Business?

Kann ich als Business Coach jemanden aus einem Umfeld coachen, in dem ich selbst nie gearbeitet habe? Im vierten Video unserer Serie "Wie werde ich Coach?" gebe ich Ihnen eine Antwort darauf.

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Ausbildungsüberblick

Feldkompetenz bedeutet, dass der professionelle Coach sind im „Feld“ seines Kunden auskennt und dort selbst weitreichende und auch tiefgreifende Erfahrungen gemacht hat. Das Feld kann dabei sehr unterschiedlich sein. Coache ich beispielsweise in Non-Profit-Organisationen oder im Sportbereich, dann brauche ich hier spezielle Kenntnisse.

Das „Feld“ des Kunden im Business Coaching ist in der Regel die moderne Arbeitswelt mit ihren Organisationsstrukturen, Arbeitsformen, Rollen und Kulturen. Wenn beispielsweise ein Kunde eine erste Coaching Sitzung beim Business Coach bucht und schildert, dass er in einer Matrix-Organisation arbeitet und aktuell sowohl den Hut eines Managing Directors in Deutschland als auch des fachlichen Head of XY auf globaler Ebene hat, dann braucht er einen Coach, der grundsätzlich weiß, wie solche Organisationsstrukturen aussehen. Was die Grundidee davon ist und welche Herausforderungen damit verbunden sein können. Wenn sein Kunde weiterhin schildert, dass durch ein neu eingeführtes Performance Review System viele Konflikte im Unternehmen entstanden sind, dann sollte der Coach grundsätzlich wissen, was ein Performance Review System überhaupt ist. Bezogen auf das Thema Führung ist es beispielsweise sehr hilfreich, wenn der Coach Erfahrungen mit Führung hat. Als Führungskraft, Projektleiter oder als geführter Mitarbeiter. Nicht, um schnell zu verstehen, worum es dem Kunden im Coaching geht oder ihm Lösungen vorzuschlagen. Sondern um einordnen zu können, in welchem Setting er sich befindet. Und eine Idee davon zu haben, wie schnell sich Dynamiken zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden entwickeln können, die nicht beabsichtigt waren oder auch gar nicht bewusst sind. Nur wenn der Coach ausreichend Feldkompetenz besitzt, kann er entscheiden, an welchen Stellen er gezielt nachhaken und hinterfragen kann, um Zusammenhänge für seinen Kunden transparent zu machen.

Auch auf den Beziehungsaufbau zwischen Coach und Kunde hat die Feldkompetenz einen Einfluss. Hat der Coach beispielsweise noch nie etwas von agilen Arbeitsformen gehört – und der Kunde möchte für sich im Coaching die Entscheidung treffen, ob er mit seinem Team eine agile Transformation startet oder nicht, dann kann es beim Kunden Unsicherheit erzeugen: „Bin ich hier richtig? Versteht mein Coach meine Situation überhaupt?“

Brauche ich als professioneller Business Coach eine Zertifizierung?

Muss ich als Coach eigentlich eine Zertifizierung haben? Und was zeichnet eine ernstzunehmende Zertifizierung aus? In unserem letzten Video aus unserer Serie "Wie kann ich Coach werden?" erfahren Sie von mir, worauf es ankommt.

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Ausbildungsüberblick

Die Antwort lautet: Ja! Und zwar eine unabhängige Zertifizierung, die auf einem transparenten Kompetenzmodell basiert. Unabhängig heißt, dass professionelle Coach-Gutachter die Coachingkompetenz des angehenden Coachings beurteilen. Kernstück der Zertifizierung ist dabei immer ein Live-Coaching. Hier coacht der angehende Coach eine Person, die er erstmals im Rahmen seiner Zertifizierung trifft und dessen Coachingthema vorher nicht bekannt ist. Nur so können die Coach-Gutachter sich ein Bild machen, ob der Coach in der Lage ist, eine tragfähige und vertrauensvolle Beziehung zu seinem Kunden aufzubauen. Ebenso können sie live erleben, wie der Coach das Thema des Kunden erfragt, strukturiert und anschließend mit dem Kunden bearbeitet. Da der Zeitrahmen in einer solchen Zertifizierung stets klar vorgegeben ist, lässt sich auch überprüfen, ob der Coach die zur Verfügung stehende Zeit auch im Sinne der Zielerreichung seines Kunden nutzt. Der Coach liefert hier eine echte Arbeitsprobe ab, auf die er sich nicht konkret vorbereiten kann.

Unabhängige Zertifizierung bedeutet auch, dass man bestehen oder nicht bestehen kann. Wenn der angehende Coach seine Zertifizierung erfolgreich besteht, kann er mit dem erworbenen Siegel nachweisen, dass er klare Qualitätskriterien erfüllt.