Aktuelles aus der Coaching Welt

Business-Auftritt von Frauen

Ich unterstütze als Coach und Beraterin regelmäßig Frauen im Businessumfeld dabei, das eigene Potential voll auszuschöpfen und souverän aufzutreten.
Denn: In einer Welt, die zunehmend Vielfalt und Gleichberechtigung im Arbeitsumfeld schätzt, bleiben Frauen im Geschäftsleben entscheidende Pioniere des Wandels. Dieses Video und mein Blogbeitrag, inspiriert von mehreren Workshops und Coachings, skizzieren, wie erfolgreiche Business-Frauen ihre Position in der Geschäftswelt festigen.

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Business-Auftritt von Frauen

Präsenz durch Sichtbarkeit und Selbstbewusstsein

Die zentrale Botschaft "Nur wer sichtbar ist, findet auch statt" unterstreicht die Bedeutung von Visibility für den Erfolg im Business. In meinen Workshops ermutige ich Frauen, ihre Erfolge selbstbewusster zu präsentieren. Mir fällt immer wieder auf, dass Frauen ihre bisherigen beruflichen Erfolge bei einem persönlichen Pitch mit Relativierungen und Füllwörtern anreichern. Anstatt zu sagen: „Ich bin studierte Betriebswirtin, Expertin für Supply Chain Management und blicke auf mehr als 6 Jahre professionelle Projekterfahrung zurück“ höre ich Formulierungen wie „Also ich habe ja vor 4 Jahren meinen Bachelor gemacht und war aber während meines Studium quasi auch schon in einer Beratung, aber natürlich nur als Werkstudentin – die Projekte, bei denen ich mit dabei sein durfte, waren  alle im Bereich Supply Chain Management angesiedelt“. Durch solche Formulierungen machen Frauen sich selbst unsichtbar und unwichtig. Und schwächen die Kompetenzvermutung bei ihren Zuhörern. Das ist reine Rhetorik und lässt sich ändern! Natürlich stecken da punktuell auch negative Glaubenssätze dahinter, die man in einem gezielten Coaching identifizieren und verändern kann. Meine Erfahrung zeigt, dass es in den meisten Fällen einfach nur ein antrainiertes Kommunikationsmuster ist – sonst nichts.

Auch aktives Netzwerken ist wichtig, um die eigene Position und Sichtbarkeit zu stärken. Während organisierte offizielle Frauennetzwerke in Unternehmen vor 15 Jahren oft noch reine „Alibi-Veranstaltungen“ waren, die von Männern belächelt wurden, haben Frauen hier in den letzten Jahren kräftig dazugelernt. Es ist unter Frauen salonfähig geworden, dass man auch netzwerken darf, wenn es nicht darum geht, liebevolle Kontakte und Freundschaften zu knüpfen, sondern einzig und allein darum, sich gegenseitig auf seinem Karriereweg zu unterstützen. Hier gibt’s einen klaren Aufwärtstrend. Gleichzeitig sollte hierauf jede einzelne Frau im Business unabhängig von organsierten Frauennetzwerken bewusst  den Fokus setzen. Sich mit Keyplayern im eigenen Unternehmen zum Lunch treffen, virtuelle Kaffee-Dates mit Ex-Kollegen vereinbaren, die in anderen Unternehmen gute Kontakte haben. Und dafür im Kalender bewusst Zeit reservieren. Und zwar regelmäßig.
 

Klare Statements formulieren und aktiv zuhören

Während Männer (in der Tendenz!)  zu einer direkten, zielorientierten Kommunikation neigen, zeichnen sich Frauen durch eine stärker beziehungsorientierte und empathische Gesprächsführung aus. Diese Unterschiede sind nicht Defizite, sondern komplementäre Stärken, die in der Geschäftswelt strategisch eingesetzt werden können! Es gibt zahlreiche Situationen im Business-Alltag, in denen Beziehungsorientierung und Empathie gefragt sind - und Männer oft Nachholbedarf haben. Gleichzeitig verlieren Frauen durch ihren Kommunikationsstil situativ an Präsenz und werden weniger ernst genommen. Frauen erklären und rechtfertigen sich eher, wollen den Gesprächspartner stärker inhaltlich mitnehmen. Die Konsequenz: Längere Sätze, Füllwörter, mehr Redezeit. Vor allem männliche Zuhörer schweifen ab. Die Empfehlung, vor allem in männlich dominierten Setups,  lautet daher: Klare und prägnante Botschaften formulieren. Kurze Hauptsätze – Punkt – Pause. Das dient als effektiver Leitfaden, um Präsenz zu zeigen und der eigenen Stimme Gehör zu verschaffen.
Eine Kundin, Anfang 30,  berichtete mir kürzlich, dass sie in einem Projektmeeting vor Ort beim Kunden eine bunte Wickelbluse getragen hat. Ein modischer Kontrast zu ihrem klassischen grauen Hosenanzug. Ein männlicher Projektkollege auf Kundenseite kommentierte dazu:“ Schöne Bluse – vor allem der Ausschnitt!“. Genau in solchen Situationen gilt es, den Sprachstil anzupassen. Keine Erklärungen oder Rechtfertigungen! Hier reagiert Frau entweder mit einer knappen Frage: “Was genau möchten Sie mit diesem Kommentar erreichen?“ und schaut ihrem Gegenüber fest in die Augen, während sie schweigt. Oder sie kommentiert: „Spannend, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten!“.
 
Der Halo-Effekt, der erste Eindruck, den andere von uns gewinnen, bietet eine Chance, die eigene Wirkung bewusst zu steuern. Und hier spielt weit mehr als Satzbau und Formulierungen mit hinein. Die Fähigkeit zum aktiven Zuhören und die Fähigkeit, sich durch Empathie und Perspektivwechsel in die Bedürfnisse anderer hineinzuversetzen, spielen eine wichtige Rolle für den ersten Eindruck. Damit können Frauen bewusst punkten und sich als kompetente Gesprächspartnerinnen positionieren.
 

Humor als Waffe und Brücke

Wohl dosiert kann der Einsatz von Humor ein wirksames Mittel zur Schaffung von Augenhöhe in Geschäftsbeziehungen sein. Humor ermöglicht es, Spannungen abzubauen, Kritik zu entwaffnen und zugleich Kompetenz und Selbstsicherheit auszustrahlen. Durch humorvolle Reaktionen auf herausfordernde Situationen können Frauen Stereotypen unterbrechen und neue, positive Dynamiken initiieren. In einem Workshop berichtete eine junge Projektleiterin, dass sie bei einem Kick-off-Meeting in einem Kundenprojekt, bei dem sie die einzige Frau war, folgenden Satz hörte. „Oh wie schön, wir haben eine Frau im Team - da kriegen wir ja vielleicht ab und zu mal einen Kuchen mitgebracht!“. Im Workshop haben wir heiß diskutiert, wie eine souveräne Reaktion aussehen könnte. Natürlich kann man die Situation ernst nehmen und klarstellen, dass man diese Äußerung nicht toleriert, sie als frauenfeindlich ansieht etc.. Ob das dann zu Augenhöhe führt, ist fragwürdig. Alternativ kann man mit Humor reagieren und z.B. sagen: „Klar - meine Spezialität sind Tortendiagramme –  ich hoffe, die werden Ihnen schmecken!“ Wenn man dabei dann auch noch bohrenden Blickkontakt hält und dem Sprecher ein Augenzwinkern  zuwirft, hat Frau sich in jedem Fall gut positioniert!
 

Authentisch bleiben

Es geht nicht darum, sich zu verbiegen und eine männliche Attitude zu spielen. Ganz und gar nicht! Es geht darum, authentisch zu bleiben, sich aber gleichzeitig der Spielregeln im Geschäftsleben bewusst zu sein und diese zu nutzen, um die eigene Position zu festigen und auszubauen.